1872 wurde die nach ihm benannte erste Drahtseilförderbahn gebaut.
1874 gründete Bleichert mit Theodor Otto eine Fabrik für Schwebebahnen in Leipzig, die ab
1876 unter dem Namen Adolf Bleichert & Co. firmierte.
1875 erfand Bleichert die Exzenterklemm-Kupplung für Schwebebahnen .
1881 wurde die Firma nach Gohlis verlegt und erstreckte sich über 300 m entlang der Bahnlinie. Architekt des Komplexes war Max Bösenberg.
1890/91 ließ Adolf Bleichert auf der gegenüberliegenden Seite der Lützowstraße eine Villa im Stil des Historismus errichten.
Bis 1899 hatte die Firma bereits 1.000 Drahtseilbahnen in alle Welt geliefert, darunter nach Frankreich, Spanien und Japan.
1922–1923 Paul von Bleichert lässt bei Klinga am Senfberg ein Herrenhaus und ein Wirtschaftsgebäude erbauen und einen herrlichen Park anlegen. Zum Anwesen gehörte noch ein außerhalb des Grundstückes liegendes Försterhaus. Das Anwesen Klinga wurde gemäß Vertrag vom 20.März 1929 an die Stadt Leipzig verkauft. Die Stadt Leipzig nutzte ab 1929 das Gelände mit seinen Gebäuden als Kindererholungsheim (Herrenhaus), als Jugendherberge (Wirtschaftsgebäude) und als Landschulheim der Leipziger Gaudick-Schule (Försterhaus). Von 1940 bis 1944 wurde das Kinderkurheim als Lazarett genutzt.
1924 Zusammenarbeit von Dr. Ing. Luis Zuegg mit der Firma "Adolf Bleichert & Co.". Zuegg überläßt ihr die Verwertung seiner Patente.
1927 wurde aus der Gesellschaft eine A.G. mit dem Firmennamen Adolf Bleichert & Co. A.G. Leipzig, deren Nachfolgergesellschaft am
28. 6. 1932 die Bleichert-Transportanlagen GmbH wurde.
1932 Firma Bleichert, Leipzig ist Rittergutsbesitzer von Dargersdorf im Landbuch der Mark Brandenburg
Vom schweren Neubeginn 1945 bis zum bitteren Ende 1991
(von Brigitte Lindert aus dem Gohlis-Forum August 2002)
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Firma Bleichert führend im Bau von Transportanlagen für Massengüter aller Art. Es wurden Drahtseilbahnen, Kabelkrane und Nahförderanlagen konstruiert und hergestellt. Diese Produktion musste in den Kriegsjahren zurückgefahren werden. Als nach dem Ende des Krieges die Arbeit wieder aufgenommen wurde, waren am 30. Juni 1945 1.355 Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge und Monteure im Betrieb beschäftigt. Die Produktion kam nicht sofort wieder in Gang. Deshalb wurde damit begonnen, die Zerstörungen an den Gebäuden zu beseitigen und Ersatzteile für Krane zu bauen, damit diese wieder eingesetzt werden konnten. Genauso wichtig (vor allem für die Bevölkerung, der es an allem mangelte) war die Erzeugung von Produkten, die dringend benötigt wurden, wie Jätehacken, Handkarren und kleinen Öfchen. Die Zukunft des Unternehmens war offen, denn die früheren „Chefs“ saßen in Köln, beim Konzern Felten & Guilleaume. Zunächst ging Bleichert am 4. Februar 1946 als Treuhandbetrieb in die Obhut der Stadt Leipzig über. Als Kommissarischer Treuhänder wurde Dr. Theodor Schmidt eingesetzt, einer der früheren Geschäftsführer, der aber in der Nazizeit politisch nicht belastet worden war. Der von der Belegschaft gewählte Betriebsrat forderte in Briefen an die sächsische Landesverwaltung die Verstaatlichung des Betriebes. Bereits im Oktober 1945 hatte in Berlin-Karlshorst eine Besprechung mit Vertretern der sowjetischen Militäradministration stattgefunden, bei der die Firma beauftragt wurde, einen Autodrehkran mit elektrischem Antrieb zu entwickeln und zu bauen. Unter den Nachkriegsbedingungen war das nur schwer zu realisieren. Zwar wurde der Betrieb nicht demontiert und er landete im Zusammenhang mit dem Volksentscheid am 30. Juni 1946 in Sachsen über die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher auf der sog. Liste „C“, d. h. er wurde weder enteignet noch an die früheren Besitzer zurückgegeben. Schließlich fiel durch den Befehl Nr. 210 der Sowjetischen Militäradministration Sachsen vom 19. Juli 1946 die Entscheidung: die Firma wurde in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt, rückwirkend zum 1. Juli 1946, und der Hauptverwaltung „Podjomnik“ (russ. Aufzug, Hebekran, Fahrstuhl) unterstellt. Generaldirektor der Firma Bleichert wurde S. M. Iwanow und kaufmännischer Direktor Dr. Schmidt. Ab 1950 wurde die „Bleichert –Transportanlagenfabrik“ der SAG „Transmasch“ (russische Zusammensetzung aus Transport und Maschinen) angegliedert. Die Betriebe waren rechtlich sowjetisches Eigentum in Deutschland, unter Beachtung des deutschen Aktiengesetzes organisiert. Sie dienten der Erfüllung von Reparationsleistungen an die Sowjetunion und lösten die vorher praktizierte Demontagepolitik ab. Bleichert verzeichnete 1946 an Reparationsaufträgen: 1 Kabelkran, 4 Autokrane, 30 Förderbänder, 3 Frässchaufler und 50 Elektrokarren. Ende 1946 wurde die Serienproduktion von Elektrokarren und Kugelschauflern aufgenommen. Mit der Erhöhung der Produktion, 1949 wurde ein Autokran neu entwickelt sowie Pratzenkrane und Verladebrücken gebaut, zeigte sich, dass die örtlichen Gegebenheiten dafür unzureichend waren. So begann 1949 der Neubau einer Stahlbauhalle mit einer Größe von 10.000 m² im Werk II in Eutritzsch. Nun standen im Vordergrund der Produktion Pratzenkrane und Verladebrücken, die in der sowjetischen Stahlindustrie dringend gebraucht wurden. Auch die vor dem Krieg hergestellten Produkte, wie u.a. Drahtseilbahnen für Lasten- und Personenbeförderung, Handhängebahnen, Elektrohängebahnen, Kabelbagger, Kabelkrane, Kugelschaufler sowie Schiffsbeladeanlagen, wurden weiter erzeugt Die Belegschaftszahl stieg ständig. 1950 waren es 4.167 Beschäftigte, in diesem Jahr hatten auch ca. 130 Heimkehrer ihre Arbeit im Betrieb aufgenommen. Ob die SAG-Betriebe „Schulen des Sozialismus“ waren, wie zu Zeiten der DDR behauptet wurde, ist heute umstritten. Richtig ist, dass Aktivisten- und Wettbewerbsbewegung früher als in den anderen DDR-Betrieben entstanden, aber die SAG-Betriebe waren keine Inseln, die von den Konflikten, die in der DDR-Gesellschaft schwelten, verschont blieben. Das zeigte sich spätestens am 17. Juni 1953, als ein Teil der Belegschaft sich am Streik beteiligte, was in den folgenden Wochen zu heftigen politischen Auseinandersetzungen führte.
Veränderungen auf sozialem und kulturellem Gebiet
Die gesundheitliche, soziale und kulturelle Betreuung der Mitarbeiter und ihrer Angehörigen hatten in SAG-Betrieben von Beginn an großes Gewicht. Die Umsetzung des bekannten SMAD-Befehls 234 zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Betrieben, konkretisiert in einem speziellen SAG-Befehl Nr. 815, führte dazu, dass ab 1947 die Beschäftigten Zusatzverpflegung erhielten. Bereits 1949 gab es im Werk I eine Zahnstation. 1950 wurde eine neue, größere Betriebssanitätsstelle im Werk I eingeweiht. Am 1. Juni 1950 öffnete in der Fritz-Seger-Straße, nur wenige Minuten vom Werk Gohlis entfernt, in einer Villa ein Kindergarten. 1951 konnten 400 Kinder (im Alter zwischen 11 und 14 Jahren) von Betriebsangehörigen kostenlos in ein Zeltlager nach Naunhof fahren. 1953 entstand im Werk Eutritzsch ein Kindergarten. Zur besseren Versorgung der Arbeiter und Angestellten mit Lebensmitteln und anderen Waren gab es ab 1950 einen HO-Verkaufsstand im Werk Eutritzsch. 1951 öffnete im Werk Gohlis eine Konsum-Verkaufsstelle für Lebensmittel und Textilien und ein Betriebsfriseur. Daneben existierten eine Nähstube in Eutritzsch, eine Wäscherei und ein Schuhmacherwerkstatt. Ende der 40er Jahre war es möglich, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über die Geschehnisse im Betrieb wieder umfassender zu informieren. So begann Ende 1948 der Betriebsfunk zu senden und am 21. Dezember 1949 erschien die erste Ausgabe der Betriebszeitung „Eidechse“. In beiden Medien nahm neben der politischen Agitation und der Diskussion über ökonomische Probleme des Betriebes die Berichterstattung über kulturelle Aktivitäten der Betriebsangehörigen einen breiten Raum ein. Seit Beginn der 50er Jahren gab es in den beiden Werksteilen eine Kapelle, einen Schalmeienzug, eine Laienspielgruppe, einen Männerchor und eine Kulturgruppe der FDJ. Am 18. Juli 1950 wurde das Klubhaus „Freundschaft“ in der Karl-Heine-Straße als gemeinsame Einrichtung aller SAG-Betriebe der Stadt Leipzig eröffnet. Kurze Zeit später (am 30. September) konnte das „Stadion des Friedens“ eingeweiht und der BSG „Stahl“ Leipzig-Nord (1952 in „Motor Gohlis-Nord“ umbenannt) zur Nutzung übergeben werden.
Die Firma "Bleichert & Co." baute u.a.:
1900 Freiburg (Schauinsland), Seilbahn vom Kappler-Stollen
1902 Tschechien( Mladijov), Industriegleis
1903 Argentinien, Drahtseilbahn von der Grube Famatina
1907 Dänemark (Storhaugen), Winkelstation
1909 China (Schantunger Kohlegebiet), Drahtseilbahn
1913 Breslau, Förderanlagen für den Bau der Jahrhunderthalle
1921/22 Parey (Jerichower Land), Holzkabelkrananlage des ehemaligem Sägewerks Köster
1923/24 Sachsen (Grimma), Hängebrücke
1926 Innsbruck (Nordkettenbahn), Streckenführung und technisches Konzept
Seilbahnen:
1926 Österreichische Zugspitzbahn Ehrwald
1926 Rax Semmering
1927 Pfänder Bregenz
1927 Ebensee Höllengebirge
1927 Trübsee Schweiz
1927 Schmittenhöhe Zell am See
1927 Kanzel Kärnten
1928 Krosso Norwegen
http://www.krossobanen.no
1928 Patscherkofel Innsbruck
1928 Hafelekar Innsbruck
1929 Tafelberg Süd Afrika
1929 Wank Partenkrichen
1929 Burgberg Bad Harzburg
1930 Monserrat Spanien
1931 Miramar Spanien
1931 Zugspitze Bayern
1931 Sestriere Piemont
1931 Zakopane Polen
1934 Mont d'Arbrois
1935 Säntis Schweiz
1935 Entwicklung eines zweisitzigen Cabriolet mit Elektroantrieb ( 30 km/h, ca. 70 km Reichweite)
1936/39 die Bleichert Transportanlagen GmbH in Leipzig baut die kleinen Zweisitzer
1942 Vogelbeck, Zementwerk "Siegfried" in Greiferlaufkranes
1952 zweiachsige Akku-Grubenlokomotiven, bezeichnet als Elektro-Gleisschlepper Typ EGS "Karli
» »
zurück