Leipzig-Gohlis

Wilhelm von Pittler - Ingenieur, Fabrikant


* 21. 6. 1854 Kirschitten (Ostpreußen),
† 22. 9. 1910 London

Als Wilhelm geboren wurde, war sein Vater Oberjäger bei Baron von Tettau auf Gut Tolks. Im Alter von sieben Jahren stirbt sein Vater. In diesem Alter zeigt er Interesse für technische Dinge und baut seine ersten Spielsachen selber. Der Baron erkennt diese Begabung nicht und gibt ihn in eine Gärtnerlehre nach Elbing (bei Danzig). Wegen seiner schwächlichen körperlichen Konstitution wird er dort weniger zur harten Gartenarbeit herangezogen und er kann sein zeichnerisches Talent erproben.

1876 trifft er in Leipzig ein und findet eine Anstellungin der Hütelschen Fahnenfabrik, wo er Stickvorlagen zeichnet.
1878 macht er sich in "Quandts Hof" (zw. Nikolai- und Ritterstr.) mit einer Stickerei selbständig. In dieser Zeit wendet er sich entgültig den Maschinen zu und überläßt das Zeichnen Angestellten. Er baut in der Schützenstr. in einer alten Schlosserei eine automatische Tütenfalz- und Klebemaschine, welcher er 1879 auf der Altonaer Gewerbe- und Industrie-Ausstellung präsentiert.
1879 heiratet er Martha Albrecht. Zu diesem Zeitpunkt experimentiert er mit dem Schießpulvermotor und einem Omnibus-Dampfmotor mit Einspritzkessel, welchen er am 20. Juli 1880 zum Patent anmeldet.
1880 ist auch das Jahr seiner zweiten Leipziger Firmengründung - die Dampfmotorenfabrik "W. von Pittler, Elze & Co. Die Firma existiert bis 1884. Inzwischen wohnt er mit seiner Familie in der Ranftschen Gasse- die Wohnung wird seine neue Werkstatt und im Laufe der Jahre steigt die Zahl seiner Patente auf 200.
1887 zieht er in eine kleine Villa in der Böttcherstr. 10 ( heute Lindenthaler Str.). Das Haus weist dank seines Besitzers allen technischen Fortschritt, wie Zentralheizung und Badezimmer auf.

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